Förderungen

Wir fördern sehr differenziert in allen Klassen im Regelunterricht. Kinder mit Schwierigkeiten werden hier unterstützt. Wir fördern jedoch auch die besonderen Stärken und Begabungen.

Kinder die mehr Herausforderungen benötigen, bekommen die Möglichkeit Ihre Fähigkeiten auszubauen und an herausfordernden Materialien und Aufgaben zu arbeiten. Das Förderband (siehe Förderband) bietet hier eine Möglichkeit. Unser Sprachkonzept und auch die kulturellen Angebote ermöglichen jedem Kind ein individuelles Lernen.

In jedem Regelunterricht finden Differenzierungen nach Qualität und Quantität statt. Als Schule mit gemeinsamen Lernen bieten wir ein besonderes Förderkonzept (siehe Gemeinsames Lernen).

Gemeinsames Lernen

1. Leitgedanken und Grundsätze des Gemeinsamen Lernens

"Vielfalt leben mit Kopf, Herz und Hand" ist der Leitgedanke des Lernens und des gemeinsamen Miteinanders an der KGS Passstraße (vgl. Schulprogramm) Diesem Grundgedanken entspricht auch die Arbeit im Gemeinsamen Lernen an unserer Schule. Uns geht es darum, jedes Kind mit seinen individuellen Voraussetzungen dort abzuholen, wo es steht und den Unterricht im Rahmen der bestehenden Ressourcen und Möglichkeiten so zu gestalten, dass jedes Kind seine Fähigkeiten und Kompetenzen weiter entwickeln kann. Dies gilt für Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, aber auch für alle anderen Kinder. Von dieser Grundhaltung profitieren somit alle Kinder. Wir verstehen uns als eine „Schule für alle“, sehen in der Vielfalt unserer Schülerinnen und Schüler vor allem die Chance, voneinander und miteinander zu lernen und die Herausforderung, jedes Kind in seiner Individualität wahrzunehmen. Wir bemühen uns, die Rahmenbedingungen so zu gestalten und zu organisieren, dass wir unserer heterogenen Schülerschaft mit ihren vielfältigen, einzigartigen Merkmalen, Interessen, Fähigkeiten und Lernbedürfnissen gerecht werden.

2. Bedingungen für das Gemeinsame Lernen

Im Rahmen der schulischen Veränderungen, die sich im Laufe der letzten Jahre ereignet haben, hat sich die KGS Passstraße auf den Weg gemacht, ein Konzept zu entwickeln und dies kontinuierlich zu evaluieren, welches der Forderung nach individueller Förderung und dem gemeinsamen Lernen nachkommt.

Die KGS Passstraße beschult durchschnittlich pro Schuljahr zwischen 10 und 17 Kinder mit einem nach § 14 AO-SF festgestelltem Unterstützungsbedarf.
Darüber hinaus beobachten wir seit dem Schuljahr 2007/08, dass immer mehr - noch nicht schulreife - 6-jährige Kinder eingeschult werden. Sie zeigen große Auffälligkeiten in den Bereichen, Wahrnehmung, Konzentration, Sprache (Wortschatz, Grammatik, Sprachverständnis, Kommunikation), Motorik, Aufmerksamkeit und Konzentration, Arbeits- und Sozialverhalten. Diese Schüler und Schülerinnen benötigen eine individuelle und auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Förderung, um die Kernkompetenzen in den Kulturtechniken zu erwerben, ein strukturiertes Arbeits- und Lernverhalten zu entwickeln, mit Selbstvertrauen und Lernfreude den Schulalltag zu erleben, um so die weitere Schullaufbahn erfolgreich durchlaufen zu können.

Um die Rahmenbedingungen der heterogenen Schülerschaft anzupassen bzw. um jeden Schüler in seiner individuellen Lernentwicklung adäquat unterstützen zu können, haben wir im Schuljahr 2013/14 die "Regenbogenklassen" ins Leben gerufen. Die Regenbogenklassen stehen Kindern zur Verfügung, die Unterstützung in den Bereichen Lernen, Sprache, Motorik, Kognition, Wahrnehmung und emotionale-soziale Entwicklung benötigen. Nach der Phase der Beobachtung und Diagnostik (siehe unten) wird auf einer Klassenkonferenz der sonderpädagogische Unterstützungsbedarf festgestellt. Die Klassenkonferenz entscheidet, ob eine Förderung z.B. im Rahmen des Förderunterrichtes oder des Förderbandes umgesetzt werden kann oder ob weitergehender Förderbedarf besteht, so dass die intensive Förderung in den Kernfächern Deutsch und Mathematik 2 Stunden täglich in der Kleingruppe (Regenbogenklasse) erfolgen soll. Bei Bedarf können zusätzlich auch Meinungen bzw. Gutachten von externen Fachleuten mit in diesen Entscheidungsprozess einfließen. Gemeinsam mit den Eltern und der Schulleitung wird besprochen, ob der Kleingruppenunterricht für das betreffende Kind pädagogisch wertvoll ist und welche Ziele intendiert werden. Die Eltern erklären schriftlich ihr Einverständnis, wenn sie die Förderung in der Kleingruppe für ihr Kind wünschen. Auch bei Kindern mit gem. §3 AO-SF festgestelltem Förderbedarf wird individuell nach der Beobachtungszeit festgestellt, ob eine Förderung im Rahmen der Regenbogenklasse in den Kernfächern erforderlich ist oder ob die entsprechende Förderung in der Klasse realisiert werden kann. Gemeinsam mit den Eltern wird auch hier die Förderplanung besprochen.

Jeder Jahrgangsstufe ist ein Sonderpädagoge zugeordnet. Zu Beginn eines Schuljahres (Klassen 1 bis zu den Herbstferien; Klassen 2 bis 4 in den ersten Schulwochen) beobachten und unterstützen die für die jeweilige Jahrgangsstufe zuständigen Sonderpädagogen die Klassen. Dabei geht es in erster Linie darum, in Absprache und Zusammenarbeit mit der Klassenleitung die Lernausgangslage festzustellen und entsprechende Hilfs- und Differenzierungsangebote bereitzustellen. Frühestens nach den Herbstferien und spätestens zum ersten Halbjahr hin wird gemeinsam mit den Eltern, Lehrern*innen und der Schulleitung besprochen, ob das betreffende Kind am Kleingruppenunterricht der Sonderpädagogen (Regenbogenklasse) teilnehmen kann.

Daraufhin wird für jedes Kind ein individueller Förderplan erstellt, der Grundlage der weiteren Arbeit ist. Dieser Förderplan wird regelmäßig evaluiert, angepasst und mit den Eltern besprochen. Die Beschulung in der Regenbogenklasse kann zeitlich begrenzt sein und ist flexibel entsprechend der Lern- und Leistungsentwicklung. Durch die enge Zusammenarbeit der beteiligten Lehrer*innen ist eine Rückführung in die Stammklasse jederzeit möglich.

Um den Kindern die bestmögliche Förderung zu bieten, werden folgende pädagogische Leitgedanken verfolgt (siehe Schaubild rechts):

download-blau.pngWeitere Informationen zur praktischen Umsetzung unseres Konzeptes Gemeinsames Lernen

Deutsch-Förder-Gruppe (DFG)

Als eine von wenigen Grundschulen in Aachen können wir unseren Seiteneinsteiger*innen eine intensive Deutsch-Förderung anbieten.

Die Deutsch-Förder-Gruppe (DFG) ist eine Sprachfördergruppe, in der Kinder unterrichtet werden, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben und deshalb kein oder kaum Deutsch sprechen (=Seiteneinsteiger*innen). Die teilnehmenden Kinder sind 6-11 Jahre alt und kommen aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturkreisen. Die wichtigsten Ziele sind daher das Erlernen des deutschen Buchstabensystems (=Alphabetisierung) und der Aufbau eines deutschen Basiswortschatzes, um dem Regelunterricht folgen zu können.

Alle Seiteneinsteiger*innen werden ihrem Alter entsprechend zuerst einer Regelklasse zugeordnet. Im Fach Deutsch bekommen diese Kinder dann 12h/Woche einen intensiven Förderunterricht in der DFG, die restliche Unterrichtszeit verbringen die Kinder in den Regelklassen. Wenn vom Stundenplan möglich, sollten sie am Mathematik-, Sport-, Kunst-, Musik- und Religionsunterricht teilnehmen. Die DFG-Lehrer*in und die Klassenlehrer*in entscheiden gemeinsam, wann für ein Kind der Förderunterricht abgeschlossen werden kann und dieses nun komplett am Unterricht der Regelklasse komplett teilnimmt.

Der Unterricht in unserer Deutsch-Förder-Gruppe wird durch die Heterogenität der Schüler*innen bestimmt. Er ist stark handlungsorientiert ausgerichtet und arbeitet mit vielen Differenzierungsmaterialien. Mit Hilfe des DemeK-Konzeptes, durch Reime, Bewegungs- und Rollenspiele sowie den Einsatz von vielfältigen Sprachspielen lernen die Kinder die deutsche Sprache mit allen Sinnen zu begreifen.

Auch die einzelnen Traditionen und Gebräuche, die zu den verschiedenen Festen des Jahreskreises gehören (z.B. Karneval, Ostern, St. Martin, Advent, Nikolaus, Weihnachten), werden im Unterricht der Deutsch-Förder-Gruppe aufgegriffen und behandelt. Hieraus ergeben sich Sprechanlässe, die den Kindern die kulturellen Besonderheiten ihres neuen Umfeldes näher bringen und ihnen die Integration erleichtern.

download-orange.pngWeitere Informationen zu "DemeK - Deutsch in mehrsprachigen Klassen"

Förderband

Seit Beginn des Schuljahres 2019/20 wird zur Verbesserung der individuellen Förderung unserer Schülerinnen und Schüler ein neues Förderkonzept eingesetzt. Dazu wird für alle Kinder der Jahrgangsstufen 2 bis 4 am Montag in der 5. Stunde ein "Förderband" eingerichtet. Statt der Förderung im Klassenverband werden die Kinder nach ihren Bedarfen (Fördern und Fordern) in kleine Lerngruppen eingeteilt. Dabei entsteht entsprechend der individuellen Lernvoraussetzungen und Lernnotwendigkeiten eine Jahrgangsmischung. Im Förderband kommen viele Lehrkräfte zum Einsatz, um viele Kursthemen anbieten zu können. Die Kleingruppen haben mit maximal 12 Kindern eine passende Größe, um den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht werden zu können. Zum Halbjahr werden die Gruppen teilweise gewechselt, da sich zum Teil neue Förderbedarfe ergeben.

Im Schuljahr 2020/21 kann das Förderband unter Beachtung der Hygienemaßnahmen an Schulen nur noch stufen- bzw. klassenintern angeboten werden.

Ehrenamtliche

Die Ehrenamtler*innen unterstützen als liebe Helferinnen und Helfer zuverlässig und kontinuierlich unser KGS Team:

  • im Regelunterricht
  • in unseren Regenbogenklassen
  • in unserer Seiteneinsteigerklasse mit Kindern aus unterschiedlichen Ländern
  • in den Lernzeiten

Engagierte Frauen und Männer stellen Woche für Woche ihre Zeit, Erfahrung und ihr Wissen zur Verfügung, um uns im täglichen Schulalltag mit Kindern aus 33 Nationen zu unterstützen: als Unterrichts- und Hausaufgabenhilfe oder Lesepatin, als Fußballcoach oder Backexpertin, Bastelhilfe oder Ausflugsbegleitung.

Diese Zeit, Erfahrung, Ruhe und Zuwendung geben den Kindern Nähe und verlässliche Betreuung, die einen wichtigen Baustein für das kindliche Vertrauen und Lernen darstellen. Wir sind täglich dankbar für die Unterstützung der Ehrenamtler*innen. Traditionell gibt es aber einen besonderen Tag, auf den sich alle Ehrenamtler*innen freuen: unsere jährliche » Nikolausfeier in der Aula. Kleine Vorführungen der Klassen und das Vorlesen aus dem goldenen Buch durch den Nikolaus sind feste Programmpunkte. In diesem Rahmen wird auch der Einsatz unserer vielen ehrenamtlichen Helfer*innen gewürdigt.

Ehrenamtliche im Projekt JutE

Einige Ehrenamtler*innen gehören dem Projekt JutE = Jugend trifft Erfahrung an. JutE ist ein Unterstützungsangebot für Grundschulkinder durch ehrenamtliche Mentoren an über 25 Schulen in Aachen. Die Mentoren begleiten durch persönliche Zuwendung und Hilfen beim Lesen, Schreiben, Rechnen die Kinder auf den ersten Metern ihrer Schullaufbahn. Das JutE-Konzept sieht eine 1:1-Betreuung von einem Mentor für ein Kind vor. In enger Absprache mit den Lehrern, Eltern und den Mentoren wird diese individuelle Förderpatenschaft abgestimmt. Diese Unterstützung findet immer in den Räumlichkeiten der beteiligten Schulen statt. Sie kann während oder parallel zum Unterricht, während der Hausaufgabenbetreuung oder im betreuten Nachmittag stattfinden.

ElPri: Übergang von der Elementar- in die Primarstufe

Frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Familie und Gesellschaft. Wenn alle - Eltern, Erzieher*innen und Lehrer*innen, Behörden, Träger und Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung - zusammen arbeiten, können die Bildungswege von allen Kindern optimal gefördert werden.

Die Qualität der Zusammenarbeit und des Austauschs zwischen Kindertageseinrichtungen und Grundschule trägt nachweislich zum Bildungserfolg der Kinder bei. Dabei unterstützt das Bildungsbüro die Akteure, die sich mit dem Übergang von der Elementar- in die Primarstufe (ElPri), also von der Kindertagesstätte in die Grundschule, beschäftigen.

Das Ziel: Für die Kinder soll der Übergang leichter gelingen, damit sie sich gut entwickeln und motiviert lernen. Im Übergang von der Kindertagesstätte in die Schule werden gemeinsame Projekte durchgeführt oder auch gegenseitige Hospitationen sowohl auf der Seite der Kinder als auch der Fachkräfte vereinbart.

Insgesamt findet Zusammenarbeit auf drei Ebenen statt:

  • Die Schulen vor Ort arbeiten in sogenannten Verbünden mit einer oder mehreren umliegenden Kindertageseinrichtungen zusammen.
  • In allen zehn Kommunen in der StädteRegion Aachen gibt es Stadtteilnetze bzw. kommunale Netze: Je nach Größe der Stadt oder Gemeinde eines oder sogar elf, denen alle Kita-Leitungen und Schulleitungen einer Kommune angehören.
  • Vertreter*innen aus allen kommunalen Netzen kommen in der städteregionalen ElPri-Konferenz zusammen, die von der ElPri-Steuergruppe vorbereitet wird.